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Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

(Johannes 14,6)

Die Deutung des Fischsymbols und ihre Inschrift

 

ΙΗΣΟΥΣ – Iēsoûs „Jesus
ΧΡΙΣΤΟΣ – Christós „der Gesalbte“
ΘΕΟΥ – Theoû „Gottes“
ΥΙΟΣ – Hyiós „Sohn“
ΣΩΤΗΡ – Sōtér „Retter“/„Erlöser“

 
Die Geschichte vom reichen Fischfang

Jesus beruft seine Jünger zu Menschenfischern. Sie sollen Menschen für Christus gewinnen. Dies gelingt aber nur, wenn wir – wie ein Sprichwort sagt – unser Herz an die Angel hängen. Die Bibel erzählt zweimal die Geschichte vom reichen Fischfang. Lukas erzählt sie uns am Anfang des Wirkens Jesu. Sie ist eine Berufungsgeschichte. Jesus beruft den Petrus. Und verheißt ihm ein fruchtbares Wirken und eine reiche Ernte. Für den Evangelisten Johannes ist diese Begebenheit eine Auferstehungsgeschichte. In ihr erkennen die Jünger, dass der Auferstandene immer bei ihnen ist. Wo sie mit seiner Gegenwart rechnen, da wird das Leben verwandelt: aus der Frustration über die vergebliche Nacht wird die Dankbarkeit für das Gelingen, weil der Auferstandene bei ihnen ist. Johannes setzt die Erzählung vom reichen Fischfang fort mit dem Frühmahl, das Jesus den Jüngern bereitet. Auf einem Kohlenfeuer brät Jesus für die Jünger Fisch und Brot. Für Johannes ist das ein Symbol für die Eucharistie. Der Fisch steht für die Unsterblichkeit. Denn in der Antike glaubte man, der Fisch vermehre sich aus sich heraus und lebe daher gleichsam immer fort. Die Eucharistie ist das pharmakon athanasias, die Medizin der Unsterblichkeit. Augustinus vergleicht den gebratenen Fisch mit dem Leiden Christi: Piscis assus – Christus passus. Klemens von Alexandrien sieht im Fisch ein Symbol für die Gläubigen, die in der Taufe aus dem Meer der Bosheit gerettet wurden. Und der Fisch war ein Symbol für Christus.

Taufe und Leben

Das griechische Wort für Fisch „ICHTHYS“ bezeichnet mit seinen Buchstaben das Geheimnis Jesu: I = Jesus, C = Christus, TH = Theou (Gottes), Y = Yios (Sohn), S = Soter (Retter, Erlöser). Das Bildsymbol wird so eine Zusammenfassung des Glaubens an Jesus Christus, den Sohn Gottes und Erlöser. So ist also der Fisch im Christentum ein Symbol für das Geheimnis Jesu Christi und zugleich für das Leben des Christen, der durch die Taufe in einem heilsamen Wasser des Heiligen Geistes schwimmt.

Kurz bevor Jesus als Prediger auftrat, war schon Johannes, genannt "der Täufer", in Palästina unterwegs. Johannes predigte "die Taufe der Buße zur Vergebung der Sünden" (Markus 1,4). Die Menschen ließen sich von ihm im Jordan untertauchen (so die wörtliche Übersetzung des griechischen Wortes baptizo – taufen), sozusagen als sichtbaren Neubeginn ihren Lebens. Auch Jesus kam und ließ sich von Johannes taufen. Die Evangelisten erzählen, dass in diesem Moment der Geist Gottes "wie eine Taube" auf ihn niederfuhr (Markus 1,10; Lukas 3,22; Matthäus 3,16). Damit ist symbolisch ausgedrückt, dass es durch Jesus eine direkte Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und den Menschen gibt.

Jesus selbst taufte laut dem Neuen Testament nicht. Aber laut dem Evangelisten Matthäus beauftragte er seine Jünger zu taufen:
"Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe." (Matthäus 28,19). Im Taufbefehl wird die Taufe mit einem Leben als Christ verbunden: Wer getauft wird, erhält den Auftrag, nach Jesu Vorbild und nach seinen Worten zu leben.

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